Im Finale nur knapp mit 28:29 verloren
Fast wäre sogar die ganz große Sensation gelungen, aber auch mit dieser Leistung und diesem Ergebnis hatte wohl (fast) niemand im Wohnster Prellballlager gerechnet. Nach 2019, war es auch im Prellball die 1. Deutsche Jugendmeisterschaft, die ausgerichtet werden konnte und die Wohnster Schülerinnen, sind wacker im Trainingsbetrieb geblieben und haben am letzten Wochenende sich selbst belohnt.
Das Trainerteam um Julina Ehlert und Thea Heppner Wiese war sich schon bewusst, dass die Mädels gut drauf sind. Aber wie bei alle anderen Vereinen, gab es kaum Turniere, oder Qualifikationen, wo man feststellen konnte, wo man steht. Besonders die Mannschaften aus dem Westen und Süden waren den Wohnstern komplett unbekannt.
Am letzten Freitag ging es also ab nach Wipperfürth in die DJH, um dann am Samstag früh in Meinerzhagen (bei Lüdenscheid) die Vorrunde zu starten. Man begann gegen das Team aus Eiche Schönebeck. Hier gab es tatsächlich ein Vorbereitungsspiel vor kurzem in Sittensen, welches der MTV noch verlor. Diesmal starteten die Wohnsterinnen leicht nervös, bei ihrer 1. Deutschen Meisterschaft. Aber nach und nach steigerten sie sich und gewannen mit 37:33. Große Freude über diesen gelungenen Auftakt, folgte ein weiterer Sieg gegen die jungen Mädchen aus Weiler (am Bodensee) mit 33:28.
Damit war das Eis gebrochen, denn zwischenzeitlich hatte man feststellen können, dass das die beiden stärksten Gegnerinnen sein sollten. So kam es dann auch. Gegen Charlottenburg (49:25) und Berkenbaum (46:16) zeigten sie ihre Dominanz an diesem Tag. Damit war der Gruppensieg und sogar schon das Halbfinale erreicht.
In der anderen Gruppe stellte der Kreisrivale aus Sottrum eine ähnliche Dominanz dar und sorgte dort für den Gruppensieg. Damit hatten Eileen Renk, Sophia Brunckhorst, Hilke Wölbern, Aylin Ehlen und Sophie Klindworth, schon mehr erreicht, als man sich im MTV Lager erwünscht hatte. Doch der Finaltag am Sonntag stand zunächst unter keinem guten Stern. In der Herberge hatte sich eine Spielerin so stark am Knöchel verletzt, dass die anderen vier es richten mussten. Und sie taten es.
Der Gegner im Halbfinale kam aus Diepoldshofen (Allgäu). Der MTV legte aber los, wie die Feuerwehr. Führte 4:0, 12:5 und sogar 19:10, ehe es zur Halbzeit 19:12 stand. Doch dann wurden sie nervös und die Gegnerinnen kamen näher und näher. Schnell stand es plötzlich Mitte der 2. Halbzeit nur noch 22:22. Jetzt war es ein Spiel auf Augenhöhe und die mitgereisten Fans und Familien fieberten auf der Tribüne mit. Die Partie blieb ausgeglichen, aber am Ende hatten die Wohnsterinnen das bessere Ende mit 30:28 für sich und fielen sich glücklich in die Arme. „Finaaaale“. Wer hätte damit gerechnet? Jetzt war die Silbermedaille schon sicher und der Gegner hieß erwartungsgemäß: TV Sottrum!
Zusätzlich zum Liveticker, der schon am ganzen Wochenende lief, wurde nun auch noch schnell ein Livestream auf Instagram eingerichtet, so dass alle Fans auch in Wohnste, auf dem Hurricane und umzu dabei sein konnten. Der Favorit war Sottrum und so begannen sie auch. Anfangs noch ausgeglichen, führten sie mit 17:12 zur Halbzeit. Doch in der 2. Halbzeit mit dem eigenen Ball des MTV, wurde es nochmal spannend. Punkt um Punkt kamen die Wohnsterinnen heran und sie kämpften bis zur letzten Sekunde. Am Ende sollte es jedoch nicht mehr ganz reichen. Beim 28:29 kam der Schlusspfiff. Dennoch herrschte, nach kurzer Enttäuschung über die Chance zur Sensation, große Freude bei allen über das Erreichte. Bei der anschließenden Siegerehrung freuten sich dann alle über den Pokal und der Silbermedaille.
Doch damit war die Meisterschaft mit der langen Rückreise noch nicht ganz beendet. Mittlerweile hatten sich in Wohnste Freunde und Familien für einen spontanen Überraschungsempfang zusammengeschlossen. Bei der Turnhalle warteten gegen 22.00 Uhr ca. 30 Personen und bereiteten den neuen Deutschen Vizemeisterinnen einen tollen Empfang und rundeten ein unvergessliches Wochenende ab.
- Thea Teppner-Wiese mit ihren Mädels nach der knappen Niederlage im Finale gegen Sottrum
- Stolz mit der Silbermedaille um den Hals: v.l.: Hilke Wölbern, Sophie Klindworth, Eileen Renk, Sophia Brunckhorst, und Aylin Ehlen