Männliche C-Jugend ungeschlagen zum Titel; weibliche A-Jugend belegt Platz 5
Sie gehörten zwar zu den Mitfavoriten, aber dass sie es wirklich schaffen würden, hatten auch die kühnsten Optimisten nicht geglaubt. Doch der neue Deutsche Meister bei der männlichen C-Jugend kommt tatsächlich vom MTV Wohnste. Nach einem, über weite Strecken spannendem Finale, stand dem Titel jedoch bereits eine Minute vor Schluss nichts mehr im Wege und die zahlreich mitgereisten Fans lagen sich mit Tränen in den Augen in den Armen.
Das vergangene Wochenende begann am Freitagmittag mit der Abfahrt nach Hückeswagen ins Rheinland, wo der TV Winterhagen die diesjährigen Deutschen Jugendmeisterschaften ausrichtete. Einige Fans und Eltern begleiteten die beiden Teams, Betreuer und Trainer, die sich in Radevormwald in eine Jugendherberge einquartierten. Am Samstagmorgen starteten dann zunächst die C-Jugendlichen. Das Team von Trainerin: Thea Heppner-Wiese musste sich zunächst mit den Berlinern vom TSV Charlottenburg auseinandersetzen. Nach leichten nervösem Anfang, gewannen sie am Ende souveräner, als bei den Norddeutschen Meisterschaften, mit 39:28. Danach ließen sie beim 46:30, dem TV Freiburg-Herden keine Chance. Einmal in Fahrt gekommen, hatte auch Berkenbaum beim 37:25 keine Chance und damit war nicht nur die Endrunde erreicht, sondern auch schon der Gruppensieg vorzeitig perfekt.
Denn der letzte Gegner, Aumund Vegesack, war bereits abgeschlagen was den Gruppensieg betraf, hätte aber noch die Endrunde erreichen können. Wohnste tat sich hier überraschend schwer und konnte sich nie deutlich absetzen, so dass der Sieg relativ knapp mit 35:31 ausging. Als Gruppensieger waren sie somit bereits für das Halbfinale qualifiziert und konnten sich so ihren Gegner im Vorkreuzspiel am Sonntagmorgen anschauen.
Vorher hatte aber noch die weibliche A-Jugend ihren Auftritt. Leider konnte das Team aus privaten Gründen nicht in Bestbesetzung antreten. Julina Ehlert, Franziska Dohnalek und Kaya Schwarz mussten am Samstag in der Vorrunde auf ihre etatmäßige Schlagfrau Katharina Rann verzichten. Zur Unterstützung wurden die Nachwuchsspielerinnen, Carlotta Priess und Marisa Wichern mitgenommen, um vielleicht doch zumindest die Vorrunde zu überstehen.
Nach einem etwas holprigen Beginn, wurde die 1. Hürde Meinerzhagen mit 40:34 geschlagen. Auch gegen Freiburg St.Georgen, sah es lange Zeit so aus, als wäre hier was möglich, doch die Partie ging
mit 30:35 verloren. Nun lag der ganze Druck auf das nächste Spiel gegen Waiblingen. Auch hier begannen sie zunächst recht nervös. Doch die Trainerin wirkte beruhigend auf das Team ein und nach und nach konnten sie sich absetzen, so dass sie mit 40:32 gewinnen konnten. Riesengroß war danach die Freude bei den Spielerinnen und allen mitgereisten Fans, denn damit war die Endrunde vorzeitig erreicht. Zum Abschluss gab es gegen den Gastgeber und Favoriten Winterhagen noch eine deutliche 22:43 Niederlage.
Somit hatten beide Wohnster Teams sich für die Endrunde qualifiziert und damit am Sonntag auch zwei Stunden mehr Zeit zur Vorbereitung, da ab 9.00 Uhr zunächst die Plätze von 7-10 ausgespielt wurden. Am Sonntag war dann auch Katharina angereist und man machte sich Hoffnung, den zweiten der anderen Gruppe: Berkenbaum, Paroli bieten zu können. Doch das man nicht recht eingespielt war, wurde zu Beginn deutlich. Relativ schnell lag der Gegner vorn und führte in der 1. Halbzeit bereits mit sieben Bällen. Doch nach und nach kämpfte sich das Team heran und Mitte der 2. Halbzeit lagen die Wohnsterinnen sogar knapp vorn und eine Überraschung lag in der Luft. Der Anhang feuerte an, was nur so ging, aber quasi mit dem Schlusspfiff machten die Spielerinnen aus Berkenbaum den entscheidenden Punkt zum 32:31.
Nach der ersten Enttäuschung gab es aber ja noch das Spiel um Platz fünf und hier standen erneut die Spielrinnen aus Freiburg gegenüber. Doch diesmal drehten die Wohnsterinnen den Spieß um und mit 42:33 gab es einen versöhnlichen Abschluss. Den Titel holte abschließend der Gastgeber gegen den TV Sottrum mit einem 34:28-Sieg. Nun kamen aber noch die Jungs zum Zuge. Ihr Gegner wurde vorher im Kreuzspiel ermittelt und wie man erwarten durfte, waren es die Kreisrivalen aus Sottrum. In den vielen Begegnungen im Laufe der Saison, behielten die Wohnster meistens die Oberhand. Doch diesmal war die Partie, aufgrund der Brisanz, spannender und von großer Nervosität geprägt. Meistens führte zwar der MTV, aber absetzen konnten sie sich erst in der letzten Minute und am Ende stand es 37:33.
Nun dauerte es knapp 1,5 Stunde bis zum Finale, wo besonders die Eltern die Aufgabe hatten, die Jungs abzulenken. Dann war es soweit. Etwas überraschend stand ihnen der TV Kierdorf gegenüber, der tags zuvor nur durch ein Entscheidungsspiel die Endrunde erreichte, am Sonntag aber einen besseren Tag erwischte. Fanden bisher vier Spiele gleichzeitig in der Halle statt, so wurden die Endspiele einzeln gespielt und alle Spieler namentlich vorgestellt. Die vollbesetzte Halle bebte und da ein Großteil aus Niedersachsen dabei war, drückten diese alle dem MTV die Daumen. Ein kleiner Vorteil, der aber wohl eher nervös machte, denn beide Teams machten mehr leichte Fehler als in den Spielen zuvor. In der 2.Halbzeit wurde das Spiel aber auf beiden Seiten besser und als die Vorderleute: Till Schnackenberg und Michel Nutbohm dann fast jeden Ball annahmen und im Spiel hielten, versengten Jannes Höyns und Silas Heins vier Angriffe nacheinander und der Sieg stand bereits eine Minute vor Schluss fest. Die restliche Spielzeit wurde dann zu einem Genuss, der in dem Jubel fast unterging.
Die Siegerehrung, die Nationalhymne, die Goldmedaille und den großen Pokal, genossen die Jungs und der gesamte Anhang und werden wohl noch lange an dieses Wochenende zurückdenken.
Nach dem Titel der Frauen im Jahre 2003, war es nun der dritte Titel auf nationaler Ebene für den MTV, nachdem ebenfalls eine männliche C-Jugend vor 43 Jahren Deutscher Meister wurde.
Ganz oben auf dem Treppchen bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Hückeswagen:
v.l.: Jonas Wichern, Tom Jannis Klindworth, Jannes Höyns, Silas Heins, Michel Nutbohm und
Till Schnackenberg.